Kontaktloses MIDI im Akkordeon, nachträglich eingebaut.

Dank dem Einbau eines Midianschlusses in ein Akkordeon, können Akkordeonisten ohne umzulernen wie auf einem Keyboard spielen. Für eine komplette Anlage wird ein Akkordeon mit Midieinbau, eine Klangerzeugung (Expander oder Keyboard) und ein Verstärker benötigt.

Der Einbau ist auch in diatonische Instrumente wie Club Modelle, Steirische Handharmonikas und Schwyzerörgeli jeder Art möglich. Eventuell nur für den Bassteil oder den Bass und Akkordteil. Alle Informationen vom Akkordeon, wie Note Ein-Aus, Tastennummer, Programmnummer, Volumen, u.s.w. werden codiert nacheinander auf einer Leitung, aber auf verschiedenen Midikanälen (1-16) vom Akkordeon zum Netzgerät, und von dort via Midikabel, zum Klangerzeuger gesendet.

Das Akkordeon sendet die Tastennummern der Melodie auf Kanal 1, den Akkord auf Kanal 2 und den Bass auf Kanal 3. Im Klangerzeuger werden die Tastennummern der verschiedenen Kanäle erkannt und den gewählten Instrumenten zugeordnet. Ein Expander ist nichts anderes als ein Keyboard ohne Tastatur. Anstelle eines Expanders ist deshalb auch jedes neuere Keyboard geeignet. Die Geräte haben immer bessere Stimmen, und kommen den Originalinstrumenten sehr nahe. Wenn sich im Expander ein Schlagzeug mit Begleitinstrumenten befindet, kann mit den Akkordtasten der linken Hand auch eine automatische Begleitung gesteuert werden. Die Begleitungen klingen ausgezeichnet und werden jeden Akkordeonisten und Zuhörer begeistern.

In den neusten Expandern können bis zu 198 Registrierungen gespeichert werden. In einer Registrierung sind meistens folgende Daten gespeichert. Rhythmus, Tempo, Begleitinstrumente, Bass-Stimme, Akkordstimme, Melodiestimmen, Effekte, Lautstärken, u.s.w. Während dem Spielen kann man mittels Fusstaster, oder der Bedienung am Akkordeon (Panel), zwischen verschiedenen Registrierungen oder Stimmen mit nur einem Tastendruck umschalten. Die Lautstärke kann mit einem Volumenpedal, oder falls im Akkordeon eingebaut, mit der Balgdynamik (Druck im Balg) verändert werden.

Auf Grund der verschiedenen Kontaktprobleme, wie Verschmutzung, Prellen, Oxidation, Geräusche, und Brüche, habe ich Anfangs 1990 als erster eine kontaktlose MIDI-Elektronik mit Hall-Sensoren anstelle der mechanischen Kontakten entwickelt. Die kontaktlose Ausführung ist allen anderen Kontaktarten weit überlegen, und hat sich von Anfang an bestens bewährt. Es sind ideale Schalter für das Akkordeon, zuverlässig, präzise, schnell, staubunempfindlich, sehr klein und ohne zusätzlichen Tastendruck. Gesteuert werden die Sensoren mittels kleiner Magneten auf den Betätigungsarmen der Klappen. Zur Aufnahme der Sensoren werden für jedes Akkordeon passende Prints aus Glasfaserepoxy angefertigt und auf ein Aluminiumprofil montiert. Dadurch ist ein mechanisch stabiler Einbau möglich. Es werden keine Lochrasterprints aus Hartpapier (Prototypenprints) verwendet. Die Montage erfolgt über den Klappen, oder unter der Tastatur. Für den Bass-Akkordteil wurde ebenfalls ein neues und sehr zuverlässiges System für Hallsensoren entwickelt.

Der Einbau eines Midianschlusses in ein Akkordeon ist eine anspruchsvolle Arbeit, und sollte nur von einem erfahrenen Fachmann ausgeführt werden. Schlussendlich soll das Akkordeon auch nach dem Einbau einwandfrei funktionieren und auch keine Luft verlieren. Die Sensorplatine, das Kabel im Balg, sowie die ganze Elektronik sollte steckbar sein, so dass nachträgliches Stimmen oder Service keine Probleme bereitet. Für eine sorgfältige Behandlung des Instrumentes während dem Einbau wird garantiert.

 

Die Midi-Elektronik Version 9